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Luzerner.ch / Montag, 29. Mai 2023 / Categories: Luzern, 2023

der neue Bahnhof Luzern

Wie alt ist die Idee des Durchgangsbahnhofes in Tieflage (Tiefbahnhof) in Luzern?

der neue Bahnhof Luzern

 

«Der Bahnhof Luzern bleibt ein Kopfbahnhof, obwohl die Erstellung eines Durchgangsbahnhofes in Tieflage (Tiefbahnhof) für Luzern sehr erwünscht wäre. Der Stadtrat wird weiterhin zusammen mit dem Regierungsrat des Kantons Luzern auf eine baldige Erstellung des Tiefbahnhofes hinwirken. Das bereinigte Vorprojekt sieht denn auch gewisse Vorinvestitionen für den Tiefbahnhof vor. Der Entscheid über einen Tiefbahnhof Luzern obliegt je doch den SBB bzw. dem Bundesrat.»

Der Text ist nachzulesen im B & A (Bericht und Antrag) von 1981 zum neuen Bahnhof in Luzern.  Einige Passagen habe wir aus dem Text in den Blog Post hinzugefügt. Alle Texte sind in den Photos des Dokuments nachzulesen.
 

Was wurde damals alles geplant?


Eine Tochterfirma der Swissair erarbeitete ein Konzept für Verpflegungs-, Unterkunfts- und Konferenzangebot. Aufgeführt wurden die folgenden Eckpunkte:

  • Bahnhofbuffet 
  • Stadtrestaurant 
  • Imbissecke/Cafeteria 
  • Konferenz- und Banketträume 
  • 204 Hotelzimmer 
     

 

Während für Imbissecke und Cafeteria ein Standort in der Unterführung vorgesehen ist, soll das übrige Angebot über Querperron und Bahnhofhalle plaziert werden. Mit dem Neubau des Bahnhofes sollen die Luzerner auch «ihr» Bahnhofbuffet, zerstört durch den Brand im Jahr 1971, zurückerhalten. Die Konferenz- und Banketträume ergänzen das Angebot des Kunst- und Kongresshauses. 
Die Bahnhofbetriebe AG, welche das heutige Ladenprovisorium betreibt, steht in Verhandlungen mit Interessenten für das Teilprojekt Restaurationsbetriebe und Hotel. 

Der Standort Bahnhof ist für ein Hotel interessant. Das Hotel soll vor allem Passanten, Kongressteilnehmern und grösseren Reisegruppen dienen. Das Bahnhofhotel erlaubt die Durchführung grösserer Anlässe unter einem Dach, auch in Verbindung mit dem Kunst- und Kongresshaus. Das Bahnhofhotel leistet einen wertvollen Beitrag, Luzerns Stellung als bedeutende Fremden- 
stadt zu festigen. Es bietet zeitgemässen Ersatz für Verluste an Hotelbetten. Volkswirtschaftlich ist die Verwirklichung dieses Hotels zu begrüssen. 

Der definitive Entscheid über den Bau eines Hotels ist Sache der SBB, auf deren Grundeigentum das Hotel erstellt werden soll. Dieser Entscheid wird wesentlich von unternehmerischen Uberlegungen abhängen. 
 



Baustelle Bahnhof Luzern in den 80er Jahren

 

Taxihalle 


Die Taxihalle die heute keiner mehr kennt. Fragt man nach dem Eingang zur Taxihalle, gibts nur lange Gesichter. Wie wurde die Halle angepriesen:

«Das Taxi vereinigt Vorteile des privaten und des öffentlichen Verkehrsmittels in sich. Es verkehrt unabhängig von Fahrplan, Linie und Haltestellen direkt zum gewünschten Ziel. Auch Passagiere mit viel Oder sperrigem Gepäck können die Dienste des Taxis beanspruchen. Der Taxikunde muss nicht selber fahren, sondern kann Sich auf den Chauffeur und dessen Ortskenntnisse  erlassen. Der Taxikunde kennt keine Parkplatzprobleme. 

Wegen dieser Eigenschaften ist das Taxi eine ideale Ergänzung zum öffentlichen Verkehrsmittel. Wie die Entwicklung in andern Städten zeigt, ist zu erwarten, dass der Taxiverkehr zusammen mit dem öffentlichen Verkehr in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. 

Nach dem bereinigten Vorprojekt liegen die 20 Standplätze in einer grosszügig gestalteten, zum Teil natürlich belichteten Taxihalle. Diese liegt auf gleicher Höhe und direkt neben der  Bahnhofhalle. Ankommende Reisende werden deshalb die Taxihalle problemlos auffinden. Der Taxipassagier erreicht die SBB-Kundendienste auf kürzestem Weg, gefahrlos und vor der Witterung geschützt. Dank der zentralen Lage der Taxihalle Sind die Fusswegverbindungen für Taxikunden aus dem Stadtzentrum oder vom Kunsthaus sehr kurz. Auch für eilige Taxikunden ist vorgesorgt. Sie können nach wie vor das Taxi auf dem Bahnhofplatz verlassen und ebenerdig zu den Zügen gelangen. 

Die Taxihalle ist über eine separate Zu- und Wegfahrt, welche auch noch für die Belieferung der Läden benützt wird, an das Strassennetz angeschlossen.»

Der Betrieb der Taxihalle wurde eingestellt und die Taxi kehrten zurück vor den Bahnhof.


 

Soll der Tiefbahnhof gebaut werden?

 

Auf Seite 22 wurden folgende Texte publiziert:
 

Nach eingehenden Studien fassten die SBB 
im Jahr 1972 folgenden Grundsatzentscheid: 
Der Personenbahnhof bleibt am bisherigen Stand- 
ort,

«Der Tiefbahnhof soll noch nicht gebaut werden, weil 
• nach einem positiven Entscheid über die Gott- 
hard-Basisiinie zuerst der Gotthardbasistunnel 
erstellt und hernach — 
in Einzeletappen, nach 
Magggabe der betrieblichen Notwendigkeiten — 
dessen Zufahrten für höhere Geschwindigkeiten 
ausgebaut werden müssen»



 

Alternative Busstandorte

Es wurden diverse alternative Busstandorte gesucht.

«Der Entscheid für zentrale Bushaltestellen auf dem Bahnhofplatz ist erst nach Uberprüfung verschiedener alternativer Standorte gefallen. Alle diese Standorte werden dem Hauptziel, den öffentlichen Verkehr zu fördern und ihn attraktiver zu machen, nicht gerecht. 


10. Standort Bahnhofstrasse 

Der Standort Bahnhofstrasse für Regionalbusse würde die attraktive Uferzone an der Reuss sehr belasten; ihre Zufahrt ist wegen der prekären Verhältnisse in der Pilatusstrasse kaum lösbar. Zudem würde der Theatervorplatz geschmälert, und der zusätzliche Schwerverkehr könnte die renovierte Jesuitenkirche erneut gefährden.»
 

 



Quelle: Unterlagen aus dem Archiv Luzerner.ch von 1981

 

 

 

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Bahnhof Luzern Neubau Bahnhof Aufnahme vom Restaurant Gotthard Richtung Bahnhof 1980er Jahre. Rechts ist das Shopping Neubau der errichtet wurde, nach dem Brand von 5.2.1971.

 

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