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Luzerner.ch / Sonntag, 26. November 2017 / Categories: Luzern, Photo, 2017

Der letzte Tag in der ZB in Luzern

Der letzte Tag in der ZB in Luzern
Wir nannten sie die ZB. Im November 2017 ist der letzte Tag der Zentralbibliothek im Vögeligärtli, Luzern vor dem Umbau. Die grosse Volière vor der ZB ist in den 1950 Jahren abgebrochen worden. Die ZB ist geblieben im Sempachergarten, der auch als Englischer Garten benannt ist.
 
 
 
 
 
Eigentlich sollte der Bau der ZB schon in den 80er Jahren erneuert werden. Es gab ein Neubau-Projekt das nicht realisiert wurde. Der Bücherbestand wuchs stetig, die Fläche blieb die gleiche und das Haus platzte aus allen Nähten. Bücher wurden ins Entlebuch verschoben und von dort ins neue Aussenlager nach Büron. 
Dann wieder ein Projekt und Stop, erneute Wiederaufnahme des Projekts, wieder ein Stop und heute definitiv der letzte Tag vor dem Umbau.
 

Das Haus ist nicht mehr erdbebensicher und wird als Freihand Bibliothek in ca. 2 Jahren wieder eröffnet. Ein Besuch, unter der Führung von René Naef, am letzten Tag vor dem grossen Umbau.
 

 
 
 
 
 

Auf vier Stöcken stehen die Metallgestelle. In der internen Cafeteria ist die Farbe bunter, jedoch mit der gleichen Aufgabe. Die Stützen müssen auf jedem Stockwerk am genau gleichen Ort stehen, damit die Tragfähigkeit während der Lagerung der Bücher im Haus gewährleistet wird. Sonst kamen die Jahresbände des Vaterlands, der neuen LZ, Luzerner neusten Nachrichten LNN, Chemische Rundschau und Technische Rundschau in Schieflage und liegen auf der alten Tante (NZZ).
 
Man findet neben der NZZ am Sonntag, oben die Bus-Zytig und unten die Hirschmatt-Neustadt Quartierzeitung. Nicht fehlen darf die Gassenziitig Luzern und die Freunde der Dampfschiffahrt (noch mit 2 f geschrieben).
 
Das ist jetzt Geschichte. Der Warenlift kann 20 kg transportieren, läuft jedoch bnicht mehr. Der Hinweis "nicht für Personentransporte geeignet" ist noch da. Für wen galt dieser Hinweis? In den Lagerräumen wird nach dem Umbau Leben einkehren. Das Publikum darf auf vier Stockwerken die Bücher selber suchen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
Das Glockenspiel und die dazu gehörende Antriebstechnik bleiben erhalten und lassen die Töne im Innenhof erschallen.
 
Zurück aus den Archivräumen treffe ich Martin. Er hat gerade einen Bleistift ergattert. Er sagt mir, wie viele Stunden er in diesen Räumen mit frankophonen Büchern verbrachte. Und Röbi läuft an der ZB vorbei. Als ich ihn auf den letzten Tag anspreche und sage, dass heute alles was noch da ist verkauft wird, meint er: "Da muss ichnoch schnell vorbei gehen und schauen, ob ein Stuhl auf dem ich einige Jahre im Lesesaal mit viel Lesezeit verbrachte, zum Kauf angeboten wird."

Bald fahren die Bagger auf und höhlen den Gebäudeteil mit seinen 4 Stockwerken aus. Aussen bleibt alles gleich. Und wenn du das nächste Mal an der Bushaltestelle Kantonalbank umsteigst und auf den nächsten Bus warten darfst, kannst du die Fenstersimse zählen, die noch intakt sind. Viele sind es nicht.
 
 
 
 
 
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