Feuer, Herzblut und ein Kreativpreis – Ein Tag mit den Luzerner Pyromantikern in Hannover
Wenn Leidenschaft auf Präzision trifft und Schweizer Kultur in Flammen aufgeht – dann sind die Luzerner Pyromantiker am Werk. Beim 31. Internationalen Feuerwerkswettbewerb in den Herrenhäuser Gärten in Hannover zeigten sie, was Feuerkunst bedeutet. Und kehrten mit dem Kreativpreis zurück.
Vorbereitung in Luzern – Monate der Planung
Die Reise begann nicht in Hannover, sondern in Luzern. Bereits Monate vor dem Event besichtigte die Crew die Gärten, entwickelte eine Geschichte, die mit Feuer erzählt werden sollte, und wählte passende Musik aus. Die Show sollte eine Hommage an die Schweiz sein – mit dem Titel „Ewigi Liäbi“.
Zwei Monate vor dem Event traf sich das Team in einem abgelegenen Steinbruch. Dort wurde die gesamte Zündanlage aufgebaut, Funkempfänger getestet und jede Sequenz mit Musik synchronisiert. „Wir wollten sicher sein, dass jede Explosion im Takt sitzt“, sagt ein Techniker der Crew.
Am Ende des Tages stand fest: Der Plan funktioniert. Die Show kann kommen.
Anreise & Aufbau – Von Luzern nach Hannover
Am Dienstag vor dem Wettbewerb reiste die Crew mit Zug, Auto und Anhänger nach Hannover. Die Tage bis Samstag waren intensiv: Aufbau, Tests, Abstimmungen mit dem Veranstalter. Die Hitze stieg auf über 30 Grad – die Abschusseinrichtungen wurden vorsorglich mit Plastik abgedeckt.
Die Herrenhäuser Gärten waren an diesem Tag festlich geschmückt. Zehn Hochzeiten fanden statt – mit Schloss, Wasserfontäne und gesperrten Wegen. Die Pyromantiker mussten sich ihren Weg durch das Labyrinth der Feierlichkeiten bahnen.







Schweizer Unterhaltung & Schlossbesuch
Neben dem Feuerwerk gab es auch Schweizer Unterhaltung: Ein Comedian aus Berlin brachte das Publikum zum Lachen – zwischen Skifahren, Fondue und Wortwitz. Die Fontänen im Park wurden zur Bühne, der Applaus war gross.
Ein Besuch im Schlossmuseum rundete den Tag ab. Noch fünf Minuten bis zum Einlass – die Spannung steigt. Schon Wochen vor der Veranstaltung ist der Schweizer Tag, ausgebucht.








Die Show – Feuer trifft Emotion
Die Show bestand aus zwei Teilen: dem Pflichtstück „Ode an die Freude“ und der Kür mit „Ewigi Liäbi“ von Piero Esteriore und „Luminance“ von Scott Buckley. Die Pyromantiker setzten auf Boden- und Barockeffekte – eine kreative Entscheidung, die sie von anderen Teams abhob.
Doch zwei Stunden vor Beginn geschah das Unerwartete: Eine Windböe warf die Feuer-Berglandschaft um. Die Crew reagierte blitzschnell, baute alles neu auf – und rettete die Show.








Die Entscheidung – Kreativpreis für Luzern
Die Jury – über 20 Köpfe stark – bewertete die Shows nach Kreativität, Musik-Synchronisation, Technik und Gesamteindruck. Die Schweiz überzeugte. Die Pyromantiker Luzern gewannen den Kreativpreis.
Das Publikum bedankte sich mit frenetischem Applaus. Ein Besucher meinte beim Hinausgehen: „So was haben wir noch nie erlebt – das hat uns sehr berührt.“
🌍 Nachhaltigkeit & Ausblick
Die Pyromantiker sind nicht nur Künstler, sondern auch engagiert: Sie kompensieren ihre CO₂-Emissionen über die Stiftung MyClimate und bilden Nachwuchsfeuerwerker aus. Ihr nächster Auftritt? Vielleicht wieder in Luzern – beim FüürTheater oder der Fasnacht.
Fazit: Feuerwerk ist mehr als Knall und Licht. Es ist Kunst, Emotion und Teamarbeit. Und die Luzerner Pyromantiker beherrschen sie meisterhaft.
Die Luzerner haben die Schweiz einen Abend lang nach Hannover gebracht.
Herrenhäuser Gärten & Schloss Herrenhausen – Barocke Pracht trifft Feuerwerkskunst
Mitten in Hannover liegt ein Ort, der Geschichte, Gartenkunst und moderne Kultur auf eindrucksvolle Weise vereint: die Herrenhäuser Gärten. Sie zählen zu den bedeutendsten barocken Gartenanlagen Europas und bestehen aus vier Teilen – dem Grossen Garten, dem Berggarten, dem Georgengarten und dem Welfengarten. Besonders der Grosse Garten, der bereits im 17. Jahrhundert angelegt wurde, gilt als Paradebeispiel für die Gartenkunst des Absolutismus. Seine strenge Symmetrie, kunstvoll geschnittene Hecken und die beeindruckende zentrale Fontäne – mit 80 Metern eine der höchsten in Europa – machen ihn zu einem lebendigen Denkmal vergangener Epochen.
Heute sind die Gärten nicht nur ein Ort der Ruhe und Schönheit, sondern auch eine beliebte Kulisse für Hochzeiten, Konzerte und internationale Veranstaltungen. An Sommertagen flanieren Besucherinnen und Besucher durch die Alleen, während im Hintergrund Wasserfontänen tanzen und barocke Musik erklingt. Besonders beliebt ist der Park für Trauungen im Schloss und anschliessende Apéros im Grünen – ein romantisches Erlebnis mit historischem Flair.
Das Schloss Herrenhausen, einst Residenz der Welfen, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und erst 2013 originalgetreu wieder aufgebaut. Heute beherbergt es ein modernes Museum, elegante Veranstaltungsräume und wechselnde Ausstellungen. Die barocke Fassade wurde detailgetreu rekonstruiert, während das Innere mit moderner Architektur überrascht – ein spannender Kontrast, der Geschichte und Gegenwart miteinander verbindet.
Ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist der Internationale Feuerwerkswettbewerb, der seit über 30 Jahren in den Herrenhäuser Gärten ausgetragen wird. Die barocke Kulisse bietet dabei die perfekte Bühne für spektakuläre Shows aus Musik, Licht und Pyrotechnik. 2023 stand der Wettbewerb unter dem Motto „Hello Europe – Welcome to Hannover“ und verpflichtete alle teilnehmenden Teams, ein Stück aus Beethovens „Ode an die Freude“ in ihre Show zu integrieren – ein musikalisches Symbol für europäische Verbundenheit.
Die Herrenhäuser Gärten sind täglich geöffnet, in der Regel von 09:00 bis 20:00 Uhr – je nach Saison und Veranstaltung. Wer sie besuchen möchte, findet sie an der Herrenhäuser Strasse 4 in 30419 Hannover – ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und der Himmel regelmässig in Flammen aufgeht.






